Bildung

Bekomme ich die beste Bildung, die mir zusteht? Ohne ausfinanziertes staatliches Bildungssystem nur mit reichen Eltern.

Wir setzen uns für die gemeinsame Schule für alle Kinder bis 15 ein. Die frühe Selektion nimmt vielen Kindern ihre gerechte Chance auf gute Bildung, sie zementiert gesellschaftliche Ungleichheit in frühem Alter. Kinder sollen ihren Talenten folgen können, nicht die Schulkarriere ihrer Eltern imitieren müssen.

Bildung

Bildung geht uns alle an. In jeder Lebensphase können und sollten wir uns weiterbilden. Unser Land kann es sich in Zeiten höherer und flexiblerer Lern- Bildungsanforderungen einfach nicht mehr leisten, weiterhin in erster Linie das Einkommen und/oder den Bildungserfolg der Eltern über die Bildungschancen unserer Kinder entscheiden zu lassen – und so Hunderttausende weit unter ihren persönlichen Talenten und Begabungen zu belassen.

Dafür ist es notwendig, die geeigneten Voraussetzungen zu schaffen und diese auch später abzusichern. Bereits in der ersten Lebensphase, weit vor der Schule, ist es für unsere Kinder sinnvoll und zunehmend notwendig, spielerisch gut ihre Sozialkompetenzen und sprachlichen Fähigkeiten zu entwickeln. Gerade Kindern aus schlechter gestellten Familien – dem bildungspolitisch bislang weitgehend vernachlässigten Potential unserer Gesellschaft – kann die in Krippen und Kindergärten vermittelte Elementarbildung ein gutes Fundament für die nächsten Jahre sein.

Später wird mitten in der Pflichtschulzeit mit der Entscheidung Gymnasium oder Mittelschule ein Pflock in die Entwicklungschancen der Kinder getrieben, der den weiteren Lebensweg weitestgehend determiniert. Die Frage nach ursprünglichen Talenten und Begabungen stellt sich in dieser Phase immer weniger, viel wichtiger wird die nun beginnende Zugehörigkeit zu einer Bildungsschicht.

Das setzt sich nach der Sekundarstufe 1 fort: Ob Jugendliche nach der Pflichtschule eine weiterführende Schule oder berufliche Ausbildung (Lehre) anstreben, orientiert sich in erster Linie an der Bildungsschicht der Eltern. Wer Eltern ohne Matura oder Studium hat, entscheidet sich eher für Lehre, und auch für die BHS. In beiden Fällen zeugen jedoch hohe Abbruchsquoten von der Ausbaufähigkeit der bildungspolitischen Unterstützung in dieser wichtigen Phase unmittelbar vor Berufseintritt.

Verlorene Chancen lassen sich später schwer kompensieren. Gerade deshalb müssen wir in die durchgehende Begleitung von Kindern und Jugendlichen investieren, damit eine neue Generation von lernfähigen jungen Erwachsenen heranwächst, die unabhängig vom Erfolg ihrer Eltern erfolgreich sein und bleiben können.